St. Maria Kaiserslautern
Willkommen in der Marienkirche. Das Gotteshaus entstand als zweite katholische Pfarrkirche in Kaiserslautern und wurde am 8. September 1892, dem Fest Mariae Geburt, geweiht. Der 91m hohe Turm ist bis heute ein Blickfang der Innenstadt. Über dem Hauptportal steht die Figur der Gottesmutter, der Namenspatronin der Kirche.
Im Stil der Neugotik gliedern hohe Säulen mit Knospenkapitellen den weiten Innenraum. Fünf Bögen trennen das Haupt und die beiden Seitenschiffe. Die Zahl 5 steht in Verbindung zu Maria, so sind die Monate Mai und Oktober ihr geweiht.
Einfache Kreuzgratgewölbe bedecken den gesamten Kirchenraum, überall in gleicher Höhe, so dass der Eindruck einer Halle entsteht.
Die Kanzel aus französischem Muschelkalk gehört zur originalen Ausstattung. Die fünf Flachreliefs zeigen Mose mit den Gesetzestafeln, flankiert von den vier Evangelisten, die an ihren Symbolen zu erkennen sind. In der Verkündigung verbinden sich das Alte Gesetz mit der Frohen Botschaft.
Die beiden großen Tafelgemälde von Matthäus Schiestl im Querschiff sind eine frühe Schenkung aus dem Königlich-Bayrischen Kunstfonds. Auf dem linken Bild erscheint Maria vor den anbetenden Hirten, auf dem rechten als Königin inmitten der Heiligen.
Das große Triumphkreuz schuf 1958 der Münchner Bildhauer Karl Baur.
Bereits 1944 hatte er nach einem Entwurf des Architekten Paul Klostermann aus Kaiserslautern den neuen Hochaltar errichtet. Die vier Reliefplatten stellen Szenen aus dem Marienleben dar: Geburt, Tempelgang, Vermählung und Tod. Über dem Altar erhebt sich eine Maria Assunta, die in den Himmel auffahrende Gottesmutter.
Diese Figur steht in Verbindung zu dem mittleren Chorfenster, wo unten die Armen Seelen im Fegefeuer um die Fürsprache Mariens bitten, darüber die Gottesmutter im Kreis der Apostel den Heiligen Geist empfängt und schließlich oben im Himmel gekrönt wird. Das Werk entstand 1953/54 als Ersatz für die im Krieg zerstörten Fenster.
Zu den verborgenen Schätzen der Marienkirche gehört der Josephsaltar aus dem Jahr 1906. Im Zentrum hält der hl. Joseph, der Schutzpatron der Arbeiter, das Jesuskind. Zu seiner Verehrung sind alle gesellschaftlichen Gruppen vereinigt: Geistliche, Bürger, Bauern, Handwerker, Arbeiter. Dieses Zusammenstehen verdeutlicht einen Grundgedanken der katholischen Soziallehre. Das große Zahnrad im Vordergrund verweist auf die Zeit, in der die Marienkirche gebaut wurde. Durch die Industrielle Revolution war die Bevölkerung der Stadt gewachsen und eine zweite katholische Pfarrkirche notwendig geworden.
In die Tradition von Sankt Maria gehört die besondere Pflege der Musik zum Lob Gottes. Das zeigen bildlich König David mit der Harfe im Josephsaltar und akustisch die historische Klaisorgel aus dem Jahr 1904. Es genügt nicht, sie zu betrachten, dieses gewaltige Instrument muss man in seiner Klangfülle hören – in den Gottesdiensten und in den Konzerten.
Die Bögen der Langhausfenster illustrieren die lauretanische Litanei, die die Gottesmutter als „Himmelsbogen preist“. Den Bogen setzte Gott nach der Sintflut zum Zeichen, dass er die Erde nie mehr vernichten will. Auf dem Fenster wölbt sich ein Regenbogen über die Weltkugel, darunter erscheinen eine Landschaft und der Speyerer Dom.
Kontakt
St. Maria
St.-Marien-Platz 20
67655 Kaiserslautern
0631 – 131 82